Die 36. HSS der Mondain in Schopfloch 2007

   
 

Nach 2002 und 2004 wurde die Hauptschau der Mondain bereits das dritte Mal in der Wörnitzgrundhalle in Schopfloch abgehalten. Zusammen mit den Schauen des Carrierclubs und der Gruppe Süd der Mährischen Strasser und Prachener Kaniks wird diese Schau positiv in unserer Erinnerung bleiben. Dem Ausstellungsteam um Jürgen Reuter kann man nur gratulieren zu den vielen freundlichen  Helfern und für die professionell durchgeführte Schau danken.
Gewiss hatten wir schon Zeiten, zu denen viel mehr Mondain zu sehen waren. In den letzten Jahren hatte sich die Meldezahl um rund 500 eingependelt. Somit waren alle mit der Anzahl von 512 Tieren zufrieden.
Nicht die beachtliche Zahl der weißen Mondain, die den Weg nach Franken gefunden hatten, war das erfreuliche Ereignis, hatten wir doch erheblich mehr auf früheren Schauen. Nein, der positive Aspekt war, dass diese Tiere von neun Züchtern ausgestellt wurden. Zwei von ihnen waren Mitglieder unseres Clubs aus Ungarn. Die Qualität war im Durchschnitt war bemerkenswert hoch und nährte die Hoffnung, dass mit diesem Farbenschlag in Zukunft wieder zu rechnen ist. Ausfälle gab es so gut wie gar nicht. Der weiße Mondain hat in den letzten drei Jahren große Schritte vor allem in der gewünschten kurzen Form mit hoher Rückenlinie gemacht. 15 x sg 95, sechsmal hv 96 (Ch. Winter, 2x L. Erndl, 2x W. Heuß, A. Limbrunner) sprechen eine deutliche Sprache hinsichtlich der Ausgeglichenheit der Zuchten. Ohne Fehl und Tadel der junge Täuber mit v 97 EB von L. Erndl.
Leider ist im Moment eine Entwicklung zum Besseren bei den Schwarzen nicht zu erkennen. Die beiden hv-Bewertungen (E. Weiershäuser) waren nur mit dem derzeitigen Zuchtstand zu begründen und waren somit auch mehr als Aufbauhilfe zu verstehen. Es gab zwar feine Köpfe und prima Lackfarbe zu sehen, es fehlte aber weiterhin an der Körpersubstanz. Das konnte man allerdings bei den 53 Roten nicht sagen. Kräftig und groß genug sind sie allemal. Bei ihnen gibt es aber leider nur wenige, die in Kopf- und Halseleganz den anderen Farbenschlägen gleichkommen. Auch müsste die erwünschte Rückenhöhe intensiver angestrebt werden. Die hellhornfarbige Schnabelfarbe ist bei den meisten Tieren vorhanden. Auch wenn es diverse Tiere mit reinen Schnäbeln gibt, hellhornfarbig wird gefordert und erst bei dunkel angelaufenen Schnäbeln gibt es Abzüge! Vom Typ her konnte der junge 1,0 von H. Butz überzeugen, allein in der Schnabelfarbe hätte er noch ein wenig besser sein können (hv 96). Bei den jungen Weibchen zeigte J. Müller zwei sehr schöne Vertreterinnen, die mit v 97 EB und hv 96 SE nahe beieinander lagen.
Zwar zeigten viele Vertreter der 49 Gelben sich in der Körper- und Kopfform sehr ansprechend, aber nur wenige verfügten über die notwendige Halseleganz mit glatter Feder. Häufig  ging die Kritik in diese Richtung. Eine rühmliche Ausnahme war die Alttäubin von Dr. J. Rüdiger, sie war in diesen Tagen allen anderen in Form und Gefieder überlegen (v 97 EB). Zwei junge 0,1 von G. Erndl offenbarten eben die erwähnten kleinen Wünsche, obwohl sie in Form, Größe und Proportionen dem angestrebten Typ entsprachen. In der gelben Farbe sollte man weiterhin Zugeständnisse machen, es sollte nicht entscheidend sein, ob es ein heller oder dunklerer Ton ist, nur scheckige Farbflächen sollten schon in der Kritik auftauchen.
Der Paradefarbenschlag der Blauen m. B. war mit 121 Vertretern wieder die stärkste Fraktion. Siebzehn Züchter hatten ihre Tiere in die Konkurrenz gebracht. In diesem Farbenschlag konnten die Sonderrichter höchste Ansprüche an alle Merkmale stellen. Neben den Hauptkriterien wie Größe, kurze Form, ausreichende Rückenhöhe, Kopf- und Halseleganz, Stand und Haltung war für eine hohe Bewertung auch die Augenfarbe, schmaler Schwanz, Schwingenhaltung und Bindenzeichnung entscheidend. Bei den Täubern gab es für einen Jungen von H. Volgmann die beste Bewertung mit v 97 EB, während M. Fatke (v 97 EB) und D. Benz (v 97 Teller) bei den jungen Weibchen siegten. L. Stüber erreichte mit seiner sieggewohnten Alttäubin v 97 ZTM. Neben vielen sg 95 Bewertungen gab es hv 96 für D. Benz (2x), Ch. Winter (2x), H. Volgmann (2x), H. Märkl (2x), K. Zick, H. Boekholt und L. Stüber.
Nur ein kleiner Züchterkreis stellt regelmäßig blaugehämmerte Mondain aus. So war auch diesmal eine überschaubare Anzahl von 36 Vertretern erschienen. Qualitativ konnten die meisten mit kräftigen Körpern und prima Kopfrundung überzeugen, auch die Halseleganz war bei den besser bewerteten Tieren  gegeben.  Durchweg zeigten die Tiere beste  Augenfarbe. Leider waren nicht alle der herausgestellten Vertreter in der kurzen Form schon so weit wie andere Farbenschläge. Zumindest im Unterrücken sollen die Blaufarbigen reinweiß sein, aber einige sonst prima Typen waren dort blau durchgefärbt. Die beiden Altmeister A. Breyer und R. Schmidt setzten wieder einmal die Akzente. Bei den jungen Täubern gewann R. Schmidt mit v 97 SE, A. Breyer bekam zweimal hv 96. Auch bei den jungen Weibchen fiel das v 97 mit EB an Schmidt, der hier noch zweimal hv erreichte. Zwei hervorragende kurze alte Weichen von Breyer wurden mit v 97 VPR und hv 96 SE herausgestellt.
Die 59 rotfahlen Mondain zeigten nicht die hohe Qualität der letzten Jahre. Nur wenige entsprachen dem gewünschten Typ in Größe und kurzer Form. Auch die Köpfe ließen Wünsche in der Rundung und dem eleganten Nackenabfall offen. L. Stüber bei den jungen Täubern (v 97 EB und hv 96 E) sowie H. Renkel  (hv96 E) bei den jungen Weibchen zeigten die besten Tiere. Bei den Alten waren W. Becker (2x) und L. Stüber mit jeweils hv 96 erfolgreich.
Einige beachtliche Vertreter waren bei den Gelbfahlen zu sehen. Dieser aparte Farbenschlag wird z. Zt. leider nur mit wenigen Exemplaren gezeigt. Eine junge, noch nicht ganz fertig gemauserte (unfertigeBinden) Täubin mit prima kurzer und kompakter Form hätte vier Wochen später mit Sicherheit mehr als 95 Punkte bekommen. So gab es für S. Druschke für eine sehr ausgeglichene Vertreterin hv 96 E.
Die Rotfahlgehämmerten zeigen z. ZT. wohl am ehesten den gewünschten Typ. Kurze, kräftige Formen mit prima Rückenhöhe und gerundeter Unterlinie sowie eleganter Hals- und Kopfform lassen die Taube in einen gedachten Kreis um die Körpermitte passen. Wenn dann die allgemeinen Kriterien auch noch den Ansprüchen standhalten, haben wir den (fast) perfekten Mondain. Ch. Winter zeigte mit v97 Teller und hv 96 SE bei den jungen Täubern und hv 96 E bei den jungen Weibchen die überragenden Tiere. Die alte 0,1 von J. Szarvasi hinterließ ebenfalls einen Klasse-Eindruck.
Vom Typ her waren bei den gelbfahlgehämmerten Täubern zwei außerordentliche Vertreter zu bestaunen, allerdings sollten sie in der Feder aber deutlich kürzer sein. Farblich konnte man sie aber kaum dieser Kollektion zuordnen. Insgesamt überzeugte die kleine Gruppe (10) aber durch kräftige Typen und ansprechende Köpfe.
Die vier Schwarzgescheckten  und eine –getigerte konnten keine Aussage über den Zuchtstand machen. Eine in der Form und Farbverteilung sehr ansprechende junge 0,1 wurde mit hv 96 E belohnt.
Die Gelbgetigerten stellten sich in einer sehr ausgeglichenen Mannschaft mit gefälliger Farbverteilung und sg Formen dar, wobei man ihnen noch etwas mehr Eleganz wünschen möchte (Kopf kleiner gerundet, Hals noch besser verjüngend). L. Erndl bei den jungen Weibchen zweimal hv 96.
Zwar waren die Blauschimmel nicht in der großen Anzahl wie die Blauen angereist, aber in der Qualität waren sie ihnen zumindest ebenbürtig. Der jung 1,0 von M. Fatke mit v 97 Teller war sich seiner Klasse anscheinend bewusst, er zeigte sich in seiner perfekten Form und Haltung geradezu würdevoll, auch in der Schimmelung war er vom Ideal nicht weit entfernt. Einmal hv 96 E für den selben Züchter und noch sechs andere Schimmeltäuber mit 95 Punkten rundeten die sehr schöne Kollektion ab. Bei den Weibchen lag H. Boekholt mit v 97 SE vorn. M. Fatke erreichte hv 96 E, hier lag der Durchschnitt nicht ganz so hoch wie bei den Täubern.
Bei den Rotfahlschimmeln gab es die hohen Bewertungen auf Alttiere (hv 96 SE für H. Boekholt und H. Röth). Dieser Farbenschlag sucht noch Züchter, die sich ernsthaft damit befassen. Von der Form her bringen diese Tauben sehr viel von den Farbenschlägen mit, denen sie entspringen. Einige waren noch etwas lang in der Feder, aber die meisten zeigten, dass das kein Problem darstellen muss.

Harm Boekholt, Zuchtwart

 
   
   
   
                   
         
  1,0 blauschimmel v 97 Teller 1,0 blaugehämmert v 97 SE 1,0 rotfahlgeh. v 97 Teller 0,1 alt blaugehämmert v 97 VPR 0,1 rot, v 97 EB        
  M. Fatke R. Schmidt Ch. Winter A. Breyer J. Müller